Staatstheater Meiningen
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Konzert für den Frieden

«Streichquartette von Opernkomponisten»
Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Giacomo Puccini und Giuseppe Verdi
Es spielt das «New Odessa String Quartet»


Wolfgang Amadeus Mozart – Streichquartett F-Dur Nr. 168

Giacomo Puccini – “Crisantemi” für Streichquartett

Giuseppe Verdi – Streichquartett e-moll

 

Zu den Werken:

Mozarts Weg zum Streichquartett beginnt zwar in Italien, Vorbilder waren einerseits die Quartettsinfonien des Mailänders Sammartini, andererseits Quartette italienischer Opernkomponisten. In Mozarts frühen Quartetten herrscht eine leuchtende Kantabilität. Im F-Dur-Quartett, KV 168, kann man das gleich am Hauptthema des ersten Satzes hören. Stärker als Haydn und Beethoven vertraute Mozart  im Streichquartett auf die Wirkung einer gesanglichen, in schöner Symmetrie sich entfaltenden Melodik, dem der Unterstimmensatz untergeordnet wird. Dieser „melodische Stil“ erinnert im ersten Satz des Es-Dur-Quartetts an die großen Allegro-Arien aus Mozarts „Lucio Silla“

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Wie fast alle Operisti, die großen Opernkomponisten Italiens, hat auch Giacomo Puccini nur kursorisch Ausflüge in den Bereich der Instrumentalmusik unternommen. Seine Beiträge zur Gattung des Streichquartetts blieben entsprechend spärlich und stehen fast durchweg im Schatten seiner Opern. So dürfte die Musik der Crisantemi, eines einzelnen Andante mesto für Streichquartett, Opernfreudnen aus dem vierten Akt von Manon Lescaut vertraut sein, wo sie die Sterbeszene der Titelheldin begleitet. Schon die instrumentale Urfassung war eine Trauermusik, komponiert 1890, drei Jahre vor der Vollendung der Oper, zum Gedenken an Herzog Amadeo von Savoyen. Die Chrysanthemen als traditionelle Trauerblumen gaben dem dreiteiligen Andante-Satz seinen Titel.

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Entgegen der Ansicht, ein Opernkomponist könne die Komposition eines Streichquartetts unterschätzen, war sich Verdi des hohen Anspruchs der Gattung nur zu bewusst, als er sich im März 1873 – während der Wartezeit auf die Erstaufführung der Aida in Neapel – zur Komposition seines ersten und einzigen Quartetts entschloss. Nach der privaten Uraufführung am 1. April 1873 wollte er von einer Publikation eigentlich absehen, doch sein Verleger Ricordi konnte ihn schließlich zur Herausgabe im Druck bewegen.
Er hatte die Streichquartette Mozarts, Haydns und Beethovens intensiv studiert. Diese Studien hatten ihm die Eigenarten des Quartettsatzes – Unabhängigkeit der vier Stimmen und beständiger Dialog über Themenbausteine – deutlich vor Augen geführt. Die Spuren davon sind in seinem einzigen Streichquartett unüberhörbar, freilich auch im Orchestersatz seiner Opern. Der quasi abstrakte vierstimmige Satz des e-Moll-Quartetts brachte an Verdis Stil absolut-musikalische Qualitäten zum Vorschein, die sich in seinen Opernszenen oftmals nur unterschwellig, hinter Kantilene und Dramatik verborgen, entfalten.

 

 

Spendenkonto:

Verein LEGATO Bern-Odessa
IBAN: DE96 5765 0010 0098 0689 27
BIC: MALADE51MYN
Stichwort: Ukraine Hilfe

 

New Odessa String Quartet: Alexander Mykhailov (Violoncello), Khanna Mykhailova (Violine), Stas Sagdeyev (Viola), Valeriya Kurylchuk (Violine)


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