Staatstheater Meiningen
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Sehnsucht Theater

Eine Ausstellung als Panoptikum über den Sehnsuchtsort Theater in der Galerie ADA

„Die Zeit ist aus den Fugen, sie knarzt in den Angeln, weiß nicht, was sie verschließen soll vor wem. Vorhin war noch Morgen, jetzt ist Abend, vorhin war Sommer, jetzt ist weißer Reif als weißer Schein mir übers Haupt gestreut, ich weiß es nicht mehr.” Elfriede Jelinek, Winterreise


Über 240 Tage war das Theater geschlossen. Aber das Leben bekam man aus ihm nicht heraus. Die Ausstellung über den Sehnsuchtsort Theater von Gabriela Gillert und Helge Ullmann zeigt, wie sehr die Menschen in dieser Zeit Kultur vermissten – und wie auch dem Theater seine Zuschauer fehlten.

Insgesamt 924 Plätze hat das Meininger Staatstheater. 924 Plätze, die sonst – in Zeiten des normalen gesellschaftlichen Lebens – besetzt waren mit Menschen jeden Alters und jeglicher Herkunft. Über viele Monate blieben diese 924 Plätze leer. Leere Plätze, die tagtäglich bewiesen, dass Theater ohne Publikum nicht existieren kann.

In den Zeiten des Stillstands sind Regisseurin Gabriela Gillert und Bühnenbildner Helge Ullmann auf die Suche danach gegangen, welchen Stellenwert die Kunst in Zeiten der Abstinenz für Menschen haben kann. In einer offenen Recherche im urbanen Raum haben sie nach Erinnerungen geforscht. Die Erinnerungen der Bürger und Künstler an das Theater wurden zur Ausgangsbasis für den Sehnsuchtsraum.

Gemeinsam haben sie ein multimediales Kabinett der Erinnerung entworfen und lassen in der Galerie ADA ein begehbares Panoptikum entstehen. Für einen Moment wird das Theater in der Galerie lebendig. Die Ausstellung zeigt in neuen Relationen Bühnenbilder, Figurinen, Aufführungsfotos, Kulissenteile, Requisiten und Kostüme aus vergangenen Inszenierungen.

Die langjährige Kooperationen zwischen der Galerie ADA, dem Meininger Staatstheater und der Bürgerbühne Meiningen wird auf neuen Wegen fortgeführt und es scheint wie wenn all diese Erinnerungen nicht nur eine Ausstellung wären, viel mehr auch eine Hommage an die Bedeutung von Kunst und Kultur und deren Unverzichtbarkeit für das menschliche Leben.

Hier ist er wieder. Dieser Hauch Leben. Der immer bleiben wird.

 

Mit freundlicher Unterstützung der Meininger Museen, der Stadt Meiningen und der Rhön-Rennsteig-Sparkasse

Kuration: Gabriela Gillert/Helge Ullmann

Video: Alexander Keiner

Mitarbeit: Ibrahim Bajo/Anke Pradel-Schönknecht