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6. Sinfoniekonzert mit Werken von Max Reger und Anton Bruckner

© Sebastian Klein

Im Rausch der Spätromantik!

Zwei große sinfonische Werke der deutschen Spätromantik bestreiten das Programm des 6. Sinfoniekonzerts der Meininger Hofkapelle am 14. Mai. Den Anfang macht Max Reger. Seine „Vier Tondichtungen nach Arnold Böcklin“ op. 128 gehören nicht nur zu den wenigen voluminösen Orchesterwerken des Komponisten, sie sind auch während seiner Zeit als Hofkapellmeister in Meiningen entstanden.

Inspiriert von vier Gemälden des damals sehr populären Schweizer Symbolisten Arnold Böcklin, aber ebenso vom Klangvermögen des ihm unterstehenden Orchesters, schuf Reger sein einziges rein programmatisches Werk. Allein die thematischen Kontraste zwischen „Der geigende Eremit“, „Im Spiel der Wellen“, „Die Toteninsel“ und „Bacchanal“ gepaart mit allen erdenklichen Facetten eines hervorragenden Orchesterapparats ließen Regers kompositorisches Können 1913 nochmals zu Höchstform auflaufen.
Seine bisherigen Stationen Wiesbaden, München und Leipzig endeten selten gut. Als Dirigent, Organist und Liedbegleiter erntete er weltweit Erfolge, während er sich im unmittelbaren Umfeld wiederholt heftiger Kritik ausgesetzt sah. Resultat dieses Spagats waren Depressionen und die Flucht in den Alkohol, aber auch Ruhelosigkeit, die ihn zeitlebens zum reisenden Künstler machte. In diesem Sinne führte er auch die von Hans von Bülow und Fritz Steinbach etablierten Tourneen nahezu zum Exzess. Schließlich erlitt er 1914 einen schweren Zusammenbruch und musste seine Meininger Position aufgeben.
So unterschiedlich Max Reger und Anton Bruckner künstlerisch wie menschlich gewesen sein mögen – Krisen kannten beide zur Genüge. Hatte Reger Anflüge von Größenwahn, so war Bruckner stets von Unsicherheit geprägt. Sämtliche seiner neun Sinfonien existieren deshalb in mehreren Fassungen. Immer wieder drängten ihn Dirigenten und Freunde zu Änderungen. Auf Anraten des Dirigenten Johann Herbeck unterzog Bruckner nach der Uraufführung 1873 seine „Zweite“ einer weiteren Revision, deren Ergebnis drei Jahre später unter Bruckners Leitung mit gleicher Begeisterung aufgenommen wurde. Für letztere Version hat sich auch Gastdirigent Cornelius Meister entschieden. Der derzeitige GMD der Staatsoper Stuttgart gehört zu den international Gefragtesten seines Fachs und debütierte unter anderem an der Mailäner Scala, der MET sowie den Bayreuther Festspielen.

Claudia Forner


Mi, 14.05.2025, 19.30 Uhr – Großes Haus
Einführung: 18.45 Uhr im Foyer

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