„Herr Puntila und sein Knecht Matti“ ist die Inszenierung des Jahres 2025
Die Meininger TheaterFreunde haben Andreas Kriegenburgs Brecht-Inszenierung mit ihrem Publikumspreis gewürdigt.
Die Auszeichnung der Meininger TheaterFreunde e.V. für die Inszenierung des Jahres der Spielzeit 2025/26 geht an den Regisseur und Bühnenbildner Andreas Kriegenburg und die Kostümbildnerin Andrea Schraad für ihren Brecht-Abend "Herr Puntila und sein Knecht Matti".
Die Mitglieder des Fördervereins Meininger TheaterFreunde e.V. votierten damit für eine Inszenierung, die schon bei der Presse in höchsten Tönen gelobt wurde. So schrieb Siggi Seuß in der Main-Post / Feb. 2025: "Die Inszenierung wird zu einem Ereignis, über das man noch lange sprechen wird. Zum einen, weil das Ensemble um Vivian Frey und Paul Maximilian Schulze auf eine erhellend kluge Art lustvoll entfesselt spielt wie schon lange nicht mehr. Zum anderen deshalb, weil der Grundkonflikt präsent bleibt, trotz des zeitlosen Spielraums und des slapstickhaften Spiels."
Joanna Izdebski, die Vorsitzende des Fördervereins, Intendant Jens Neundorff von Enzberg und Schauspieldirektor würdigten diesen besonderen Schauspielabend im Rahmen des 2. Foyerkonzerts am 25. Oktober 2025, das dem 35-jährigen Bestehen des Fördervereins gewidmet war.
Die Laudatio von Frank Behnke geben wir hier gerne in Auszügen wieder:
"In dieser Inszenierung ist einfach alles zu groß, eine Inszenierung, die fulminant den Rahmen sprengt. Übertreibung und Übermaß sind dabei Programm. Die Schauspielerinnen und Schauspieler stecken in übergroßen Kostümen, eine übergroße Holzwand, echt finnisches Sperrholz, stößt uns im Zuschauerraum zunächst grotesk vor den Kopf, fällt dann einfach um und wird zur Spielfäche. Ein Raum, der so einfach wie genial ist, und der die Konzentration ganz auf das Spiel der Schauspielerinnen und Schauspieler fokussiert und auf die grandios fantasievolle Kostümwelt von Andrea Schraad.
Kriegenburg, „der Altmeister“, ist mit dieser Inszenierung in Meiningen so radikal jung wie schon lange nicht mehr. Er hat eine Brecht-Inszenierung hingezaubert, die ihresgleichen sucht. Hat man Brecht je so gesehen? So ausgelassen komisch? Brechttheater als Clownerie, Brechttheater als Chaplinade und das mit einer Intensität, die beeindruckt, manchmal überbordet und überfordert. Und das Meininger Ensemble ist wie entfesselt, es improvisiert mit einer Leichtigkeit und einer Lust, die einfach ansteckend ist. Nichts für schnöde Brechtpuristen, aber ein Fest für das Publikum."
Das Preisgeld in Höhe von 2500 Euro wird von der Rhön-Rennsteig-Sparkasse zur Verfügung gestellt.
Die Meininger TheaterFreunde, der Förderverein des Staatstheaters Meiningen, verleihen seit der Spielzeit 2007/08 jährlich die Auszeichnung „Inszenierung des Jahres“ an eine herausragende Produktion der vorangegangenen Spielzeit am Staatstheater Meiningen. Die mehr als 600 Mitglieder der Fördervereins bestimmen durch Briefwahl – ein echter Publikumspreis! Im Vorjahr ging die Auszeichnung an das Regieteam von „Amadeus“.