Staatstheater Meiningen
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Markus Lüpertz

Markus Lüpertz, 1941 im böhmischen Liberec geboren, studiert an der Werkkunstschule Krefeld und kurzeitig an der Düsseldorfer Kunstakademie. Zu Beginn der 1960er-Jahre entwickelt er die „dithyrambische Malerei“, die Abstraktion und Gegenständlichkeit verbindet, aber gleichzeitig motivische Eigenschaften beibehält. Diese unentzifferbare Gestalt, diese paradoxe „ungegenständliche Gegenständlichkeit“ ist typisch für seine frühe Schaffensphase und nimmt programmatisch Bezug auf die Kultlieder des Dionysos (dithyrambisch = begeistert, trunken, überschwänglich). 1970–1974 malt er Stahlhelme, Schaufeln, Uniformen, etc., um auf die nicht bewältigte Kriegsvergangenheit aufmerksam zu machen.

Durch Entfremdung nimmt er ihnen ihre Symbolträchtigkeit. Ab 1975 befasst er sich mit Werken Corots oder Poussins. Seit 1980 tritt er auch als Bühnenbildner und Bildhauer in Erscheinung. In seinen Skulpturen wie dem „Apoll“ (vor der Kirche St. Elisabeth in Bamberg, für die Lüpertz auch acht Glasfenster geschaffen hat) oder der „Philosophin“ (Berlin) verarbeitet er die klassische Antike. Seine Komponistenstatuen stehen in Bonn (Beethoven) und Salzburg (Mozart). 1993–1997 malt er die Bildfolge „Männer ohne Frauen – Parsifal“. Ende der 1990er-Jahre entstehen Werke, die naturalistische Darstellungen mit kulturgeschichtlichen Elementen verschränken.

Neben der Bildenden Kunst widmet sich Lüpertz als Pianist dem Free Jazz, schreibt Lyrik und Prosa. Bühnenbilder und Kostüme gestaltete er u. a. für „Una cosa rara“ am Theater Regensburg (2018) und „Szenen aus Goethes Faust“ an der Staatsoper Unter den Linden (2017). Am Staatstheater Meiningen war er 2021 bei „La Bohème“ erstmals in Personalunion für Regie, Bühne und Ausstattung verantwortlich. Nun sind sein Bühnenbild und die von ihm geschaffenen und handbemalten Kostüme zu „Una cosa rara“ auch in Meiningen zu erleben.

In dieser Spielzeit

P 31.05.2024 | Una cosa rara: Monika Reinhard
Bühne, Kostüme

Dramma giocoso in zwei Akten von Vicente Martín y Soler
Libretto von Lorenzo Da Ponte