Staatstheater Meiningen
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9. Foyerkonzert

„Quatuor pour la fin du Temps“ für Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier

von Olivier Messiaen


An neun Sonntagen laden wir Sie ein, in intimer Atmosphäre sowohl instrumentale als auch vokale Werke zu erleben. Jedes Programm ist einem speziellenThema gewidmet, das Sie den Informationen im jeweiligen Monatsspielplan entnehmen können.

„Quatuor pour la fin du Temps“ für Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier

Diesem Werk liegt ein ausführliches Programm zugrunde, das von der Geheimen Offenbarung des Johannes inspiriert ist. Ausführlicher erläuterte der Komponist den Zusammenhang im Vorwort der Partitur und begann mit jenen Versen aus dem 10. Kapitel der Offenbarung, die ihn zu dem Werk inspirierten: „Und ich sah einen starken Engel vom Himmel herabkommen, der war mit einer Wolke bekleidet und hatte den Regenbogen auf seinem Haupt und ein Antlitz wie die Sonne und Füße wie Feuersäulen. Und er hatte in seiner Hand ein Büchlein, das war aufgetan. Und er setzte seinen rechten Fuß auf das Meer und den linken auf die Erde … Und der Engel, den ich stehen sah auf dem Meer und auf der Erde, hob seine rechte Hand gen Himmel und er schwur bei dem, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, dass hinfort keine Zeit mehr sein soll, sondern in den Tagen des siebenten Engels, wenn er posaunen wird, dann ist vollendet das Geheimnis Gottes.“ (Offenbarung 10, 1-2 und 5-7).

Olivier Messiaen bekannte, dass sein Quartett „direkt von diesen Versen der Apokalypse inspiriert“ worden sei: „Die musikalische Sprache ist im wesentlichen körperlos, geistig, katholisch. Die thematischen Motive, die melodisch und harmonisch eine Art tonale Allgegenwart ergeben, bringen den Hörer der Ewigkeit in Raum und Unendlichkeit näher. Besondere Rhythmen, frei von jeder Takteinheit, tragen nachdrücklich dazu bei, das Zeitliche in die Ferne zu rücken.“

Geradezu mahnend fügte der Meister am Ende hinzu: „Und ich wiederhole, was ich schon zuvor gesagt habe: alles dies bleibt Versuch und Stammeln, wenn man die erdrückende Größe des Themas bedenkt!“ In so tiefer Erfurcht verneigte sich Olivier Messiaen vor dem göttlichen Geheimnis.

Klarinette: Hagen Biehler

Violine: Sönke Reger

Violoncello: Christoph Lamprecht

Klavier: GMD Killian Farrell

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