Die Perser
Tragödie von Aischylos
Übersetzung von Durs Grünbein
„Die Perser“ von Aischylos ist das älteste erhaltene Drama, mit ihm beginnt die europäische Literatur- und Theatergeschichte. Ein Antikriegsstück, universell und – erschreckenderweise – zeitlos. Großkönig Xerxes will Griechenland erobern. Euphorisch und kriegsbegeistert zieht die gewaltige Armee in die Schlacht. Doch den zahlenmäßig weit unterlegenen Griechen gelingt ein Täuschungsmanöver, Xerxes erlebt eine schwere Niederlage in der Seeschlacht von Salamis und kehrt geschlagen heim.
Aischylos hätte aus diesem Stück Zeitgeschichte einen Triumph für das Selbstverständnis der Griechen machen können. Er aber setzt die Königinmutter Atossa ins Zentrum der Handlung. Im Gespräch mit dem Chor geht es um Trauer, Schmerz und Verzweiflung. Nahezu 300.000 Tote hat der Krieg gefordert: Die Jugend eines ganzen Volkes wurde durch die Hybris eines einzigen Mannes niedergemetzelt, eine Generation ausgelöscht. Sprachgewaltig einzigartig ist der Botenbericht aus dem Krieg, den der Dresdner Lyriker Durs Grünbein kongenial ins Deutsche überträgt.
Indem Aischylos den Größenwahn und Hochmut des Einzelnen, der eine ganze Nation zu Fall bringt, und die daraus resultierende Erfahrung des Schmerzes beschreibt, appelliert er an das Mitgefühl der Menschen und zeigt, dass ein moderner, humaner Staat nur aus Mitmenschlichkeit und Empathie hervorgehen kann.
Regie: Sandra Bezler
Bühne, Kostüme: Diana Berndt
Musik: Paul-Jakob Dinkelacker
Choreografie: Oska M. Borcherding
Dramaturgie: Deborah Ziegler
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