Die tote Stadt
Oper in drei Bildern von Erich Wolfgang Korngold
nach Georges Rodenbachs Roman „Bruges-la-Morte“
Libretto von Paul Schott
1920 rissen sich große Opernhäuser um die Uraufführungsrechte der „Toten Stadt“ des gerade 23-jährigen Erich Wolfgang Korngold. Trotz jugendlichen Alters genoss er den Status eines Genies, das sogar Mozart überträfe. Köln und Hamburg gewannen den Streit und brachten Korngolds erstes abendfüllendes Werk gleichzeitig mit sensationellem Erfolg auf die Bühne, das unmittelbar darauf seinen Siegeszug um die Welt antrat. Wie Richard Strauss und Gustav Mahler gelang es Korngold, die ambivalente Gefühlswelt einer Endzeit musikalisch kongenial einzufangen. Auch das Sujet konnte kaum besser gewählt sein: Im geheimnisumwobenen Brügge, der toten Stadt, hat sich Paul nach dem Tod seiner Frau Marie vollkommen der Vergangenheit hingegeben. In seiner „Kirche des Gewesenen“ lebt er einzig in der Erinnerung. Bei einem seiner einsamen Spaziergänge begegnet ihm die Tänzerin Marietta, in die er von nun an Marie projiziert. Was sich daraus entspinnt, ist ein Psychothriller im Zwischenreich von Traum und Realität, erotischer Expressivität und seelischer Zerstörtheit. Pauls besessene Liebe treibt das Geschehen unweigerlich in eine tödliche Katastrophe – oder war alles nur ein Traum?
Musikalische Leitung: Chin-Chao Lin
Regie: Jochen Biganzoli
Bühne: Wolf Gutjahr
Kostüme: Katharina Weissenborn
Video: Jana Schatz
Chor: Manuel Bethe
Dramaturgie: Claudia Forner
Besetzung
(28.10.2022, 19:30)Marietta: Lena Kutzner/Deniz Yetim
Marie: Deniz Yetim/Lena Kutzner
Paul: Torsten Kerl
Frank: Shin Taniguchi/Tomasz Wija
Brigitta: Tamta Tarielashvili
Lucienne: Marianne Schechtel
Juliette: Monika Reinhard
Victorin: Rafael Helbig-Kostka
Albert: Stan Meus
Fritz: Johannes Mooser
Gaston: N. N.
Chor des Staatstheater Meiningen
Kinderchöre der Meininger Kantorei und des Evangelischen Gymnasiums Meiningen
Statisterie des Staatstheaters Meiningen