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Ein Sommernachtstraum

Komödie von William Shakespeare


Fliehende, sich Suchende und sich verirrende Liebende, eine Elfenkönigin, die mit einem Esel schläft und ein Schauspieler, der unbedingt den Löwen spielen will: In keiner anderen Komödie treibt Shakespeare sein komisches Spiel so weit. Die Liebe ist dabei immer auch wie das „Betreten einer Gefahrenzone“ (Jan Kott).
In Athen wird die Hochzeit von König Theseus mit der besiegten Amazone Hippollyta vorbereitet, eine Schar von Handwerkern will zu Ehren der Feierlichkeiten die Tragödie von „Pyramus und Thisbe“ aufführen. Der Bürgertochter Hermia droht am selben Tag die Heirat mit dem jungen Demetrius, obwohl sie doch Lysander leidenschaftlich liebt. Die Liebenden fliehen in den Athener Wald, hier regiert das Elfenkönigspaar Titania und Oberon und deren teuflischer Kobold Puck. Sein Zaubertrank setzt alle Gesetze des Tages außer Kraft, kann Träume Entstehen lassen aber manchmal auch zum Alptraum werden und Liebende in Rasende verwandeln. Im Wald herrscht schon bald lustvolles Chaos. Shakespeares Komödie (1596) ist ein Superlativ. Sie ist das meistgespielte und bekannteste Theaterstück der Welt. Vielleicht weil Shakespeares Poesie so klug, so menschlich und so wahr ist, dass sie immer wieder über die schnöde Wirklichkeit triumphiert, seit mehr als 400 Jahren.

Regie: Nicolas Charaux

Bühne, Kostüme: Michael Lindner

Komposition: Sixtus Preiss

Live-Kamera: Luna Zscharnt

Dramaturgie: Deborah Ziegler

Besetzung

(09.05.2025, 19:30)

Hippolyta / Titania / Squenz: Anja Lenßen

Theseus / Oberon: Vivian Frey

Helena / Elfe / Schlucker: Pauline Gloger

Hermia / Elfe / Schnock: Mia Antonia Dressler

Demetrius / Elfe / Flaut: Leonard Pfeiffer

Lysander / Elfe / Schnauz: Matthis Heinrich

Egeus / Puck: Rico Strempel

Zettel: Florian Graf

Trailer

Video

Pressestimmen

Ausstatter Michael Lindner ließ sich … vom musealen Chic des 19. Jahrhunderts inspirieren und hängte einen Prospekt auf die Bühne, auf dem eine wild-romantische Berglandschaft zu sehen war, davor stehen Styropor-Felsen und ein paar Spanplatten-Bäume. Fertig ist der Shakespeare-Wald im Stil des verdienstvollen „Theaterherzogs“, natürlich als Satire.

Offenbar spielt dieser „Sommernachtstraum“ nicht bei Athen, wie es Shakespeare vorgibt, sondern irgendwo in Germanien, genauer gesagt: Im „grünen Herzen Deutschlands“… Das Premierenpublikum war begeistert.

Bayerischer Rundfunk, Peter Jungblut, 10.05.2025

 

(Im) Wald kommt eine Live-Kamera (Luna Zscharnt) zum Einsatz. Stilistisch zwischen Mockumentary und Folk Horror-Film im Do it yourself-Stil angesiedelt, werden Brusthaare, aufgerissene Augen und lüsterne Münder auf Leinwand übertragen.

Es ist letztlich dieses junge, wache, differenzierte und einfach unfassbar gute Ensemble, in dem sich jede:r und keine:r zugleich in den Vordergrund spielt.

Rico Strempel und Vivian Frey entwickeln eine fast kindliche Spielfreude miteinander… Anja Lenßen begegnet Theseus als Hippolyta mit souveräner Gleichgültigkeit, spielt Titania wild und zornig und gibt dem Handwerker Squenz eine angenehm trockene Abgeklärtheit. Florian Grafs Zettel ist ein so überambitionierter Nervbolzen, dass er jeden Schauspielschulbewerber in den Schatten stellt. Pauline Gloger gerade noch eine abgefuckte Helena, dann der sehr engagierte Schlucker. Mia Antonia Dressler besitzt als Hermia die notwendige sassyness Lysander bestimmt seinen Schlafplatz auf der anderen Seite der Bühne zuzuweisen. Dann die dazugehörigen Herren: Lysander (Matthis Heinrich) und Demetrius (Leonard Pfeiffer), die sich eigentlich nur in Statur unterscheiden… Im Gegensatz zu ihren Handwerkerfiguren Flaut und Schnauz, deren Spiel mit kleinsten Gesten ein riesen Spaß ist.

Und das Meininger Premierenpublikum? Das lacht und grölt und klatscht – es liebt seinen Sommernachtstraum. Eine lustvolle Komödie in wunderschöner Kulisse. 

Theater der Zeit, Lina Wölfel, 12.05.2025

 

Nicolas Charaux hat den „Sommernachtstraum“ inszeniert wie ein Zitat, wie eine ehrende Reverenz an den Meininger Herzog. Und dieses Bekenntnis ... bringt das Publikum ... noch immer zum Jubeln; sie haben den Abend gefeiert. Es sieht aber auch verflixt schön aus.“

Freies Wort, Henryk Goldberg, 12.05.2025

 

„Unter einem schaurigschönen Vollmond überm Zauberwald, untermalt mit Klangkompositionen von Sixtus Preiss, wohnt der Inszenierung eine Leichtigkeit inne, die immer wieder zu Heiterkeitsausbrüchen im Publikum und zu Szenenapplaus führt“

Diesen Sommernachtstraum sollte man sich gönnen.

Main-Post, Siggi Seuß, 13.05.2025