Komödie von Dietmar Jacobs
und Moritz Netenjakob
Gegessen wird, was auf den Tisch kommt. So war es lange Zeit. Und heute? Kann bereits eine harmlose Grillwurst Anlass zu einer gesellschaftspolitischen Debatte geben. So geschieht es zumindest bei der Vereinssitzung des örtlichen Kleinstadt-Tennisclubs, als Tennis-As Melanie für ihren türkischstämmigen Spielpartner Erol einen Zweitgrill für Halal-Wurst beantragt. Rasch wird die Diskussion immer persönlicher, und auf einmal stehen gewichtige Fragen im Raum: Wie viele Rechte muss eine Mehrheit einer Minderheit einräumen? Spielt Religionszugehörigkeit auch im Sport eine Rolle? Geht die deutsche Bratwurst über alles? Und was bitte sind „theoretische Muslime“? Deutsche und türkische Macho-Allüren prallen aufeinander wie sonst nur die Bälle beim Gemischten Doppel. Als schließlich sämtliches Porzellan zerschlagen ist, geht die Frage ans Publikum: Wie würden Sie entscheiden?
Mit der temporeichen Komödie „Extrawurst“ hat das Comedy-Erfolgsduo Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob („Stromberg“) das Stück der Stunde geschrieben. Mit pointensicherem Gespür sorgen die beiden Autoren dafür, dass sowohl eingefleischte Traditionalisten als auch selbsternannte Gutmenschen ihr Fett abkriegen, ohne dass es dabei allzu bierernst zugeht.
Regie: Hüseyin Michael Cirpici
Bühne, Kostüme: Helge Ullmann
Dramaturgie: Cornelius Benedikt Edlefsen
Dr. Heribert Bräsemann, Rentner, Vorsitzender: Konstantin Graudus
Matthias Scholz, Logistiker, zweiter Vorsitzender: Gunnar Blume
Erol Oturan, Anwalt: Vivian Frey
Melanie Pfaff, Übersetzerin: Anja Lenßen
Torsten Pfaff, Event-Manager: Yannick Fischer