Staatstheater Meiningen
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Messias

szenische Aufführung
Oratorium von Georg Friedrich Händel
Bibeltexte in einer Zusammenstellung von Charles Jennens

In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln


Georg Friedrich Händels bekanntestes Oratorium, der „Messias“, beleuchtet nicht nur das Leben und Wirken Jesu, sondern kombiniert auf kongeniale Weise christliche Glaubenswahrheiten mit gesellschaftspolitischen und unterhaltenden Aspekten – ein Werk universeller Gültigkeit. Es entstand im England des 18. Jahrhunderts, als geistliche Oratorien vorwiegend in Opernhäusern aufgeführt wurden. Nach der umjubelten Uraufführung 1742 in Dublin fand ein Jahr später die wenig begeistert aufgenommene Londoner Erstaufführung im Theater Covent Garden statt. Händel wurde sogar Blasphemie vorgeworfen, da er Bibelworte in theatralen Kontext bettete. In seiner Textgestalt unterscheidet sich der „Messias“ deutlich von Händels anderen Oratorien: Es liegt keine chronologische Handlung vor. Den Inhalt setzt Charles Jennens vielmehr aus verschiedenen Texten des Alten und Neuen Testaments zusammen.

Im 19. und im 20. Jahrhundert wurde der „Messias“ meist konzertant im religiösen Rahmen aufgeführt. In der Gegenwart entdecken Opernhäuser vermehrt das szenische Potential in Händels Oratorium wieder. Regisseur Johannes Pölzgutter möchte der Frage nachgehen, wo in einer Zeit, in der Religiosität eine immer geringere Rolle spielt, noch Werte wie Nächstenliebe zu finden sind – auch außerhalb von Glaubensgemeinschaften.


ZUR INSZENIERUNG VON JOHANNES PÖLZGUTTER

Eine Gruppe Schutzsuchender trifft in einer Notsituation aufeinander. Ihre unterschiedlichen Auffassungen der christlichen Schrift führen zu Streitigkeiten, doch der Glaube verbindet sie. In religiöser Vorstellungswelt erlebt die Sopranistin Geburt, Passion und Wiederauferstehung des Messias.

Musikalische Leitung: Andrea Marchiol

Regie: Johannes Pölzgutter

Bühne: Michael Lindner

Kostüme: Katharina Heistinger

Chor: Manuel Bethe

Dramaturgie: Julia Terwald

Besetzung

(29.04.2023, 19:30)

Trailer

Pressestimmen

„Die szenische Darstellung will nicht Selbstzweck sein oder gar ablenken, sondern in Harmonie mit Händels Werk ein weit berührenderes Gesamterlebnis schaffen.“

„Regisseur Johannes Pölzgutter hat erkannt, dass die durchgehende Dramatik und die grandiose Komposition des Messias viel eindrucksvoller wirken kann, wenn sie auf die Bühne kommt, nicht als Spektakel, sondern behutsam und situationsgerecht. Zeitumstände, Natur und Gesellschaft sind schlicht präsent. Nichts Grelles stört, Sakrales und Weltliches bleiben in Balance.“

„Das Bühnenbild von Michael Lindner schafft einen klaren Rahmen mit Symbolcharakter. Nichts wirkt eng oder überladen. Die Räume sind sparsamst ausgestattet, erscheinen edel durch Marmoroptik und weit durch dezente Hintergründe. Seine Videoeinspielungen treffen ins Mark.“

„Dirigent Andrea Marchiol, händelerfahren, gestaltete mit der Meininger Hofkapelle ein großartiges Musikerlebnis.“

Inge Kutsche, Opernfreund, 23.04.2023

 

„Es ist die intensiv spielende und so leicht wie kräftig singende Sara-Maria Saalmann, die die Geschichte des Messias, von der erzählt wird, wie eine persönliche Erfahrung durchlebt.“

„Überhaupt gelingen immer wieder eindrucksvolle, für sich stehende Bilder.“

Roberto Becker, Freies Wort, 23.04.2023

 

„Sara-Maria Saalmann begeistert nicht nur durch ein sehr ausdruckstarkes Spiel, sondern überzeugt auch mit perlendem Koloraturgesang und leuchtenden Höhen, wie sie in der Bravour-Arie Rejoice greatly, O daughter of Zion großartig zum Ausdruck bringt.“

„Marianne Schechtel beeindruckt mit ihrem warmen und tiefen Mezzosopran und ergänzt sich stimmharmonisch wunderbar mit Saalmann. Ihre große Arie He was despised singt sie innig und mit sehr viel Gefühl.“

„Der Tenor Rafael Helbig-Kostka lässt schon mit sehr hellem und fast liedhaftem Tenor in seiner Auftrittsarie Ev’ry valley shall be exalted mit vielen Koloraturen aufhorchen.“

„Der Bariton Johannes Mooser begeistert mit tiefer, ausdrucksstarker Stimme und engagiertem Spiel, wie es vor allem in der großen Arie The trumpet shall sound zum Ausdruck kommt.“

„Andrea Marchiol, ein ausgewiesener Spezialist für Alte Musik, leitet die Meininger Hofkapelle mit großem Engagement. […] Das Orchester überzeugt durch engagiertes Spiel, aus dem vor allem Trompeten […] sauber und dominant hervorstechen.“

„Musikalisch und sängerisch […] ist einfach großartig, was Chor, Orchester und Solisten an diesem Abend darbieten.“

Andreas H. Hölscher, O-Ton, 21.04.2023