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Romeo und Julia

Ballett in vier Akten von Serge Prokofjew, Adrian Piotrowski, Leonid Lawrowski und Sergej Radlow
Choreografie von Jorge Pérez Martínez
Uraufführung


Zahlreiche Umsetzungen erlebte die wohl berühmteste Liebesgeschichte der Weltliteratur im Schauspiel, Musiktheater und Tanz. Die Handlung des Balletts folgt derer des Dramas über die Feindschaft zweier Familien. Heimlich und aus wahrer Liebe lassen sich deren Kinder, Romeo und Julia, von Pater Lorenzo trauen. Bei einem Streit tötet Romeo Julias Cousin und muss fliehen, während Julia einem anderen Mann versprochen wird. Aus Verzweiflung nimmt diese einen Trunk des Paters zu sich, der sie scheintot machen soll. Damit könne die anstehende Hochzeit hinausgezögert und Zeit gewonnen werden, um Romeo zurückzuholen und sie zu retten. Der Plan Lorenzos geht zunächst auch auf: Julia wird in der Familiengruft beigesetzt, wo Romeo sie findet, aber nicht weiß, dass sie nicht wirklich tot ist. So nehmen erst er und dann Julia sich das Leben, weil sie ohne einander nicht sein können – erwirken dadurch aber die Versöhnung der Familien.
Über ihre reiche Instrumentierung lotet die Ballettmusik von Prokofjew die Grenzen der Atonalität aus, mutet sinfonisch an und beschreibt über ein zartes bis lebhaftes Themenspektrum das Erwachen und schmerzliche Vergehen einer Liebe.

Choreografie: Jorge Pérez Martínez

Musikalische Leitung: Christopher Važan

Bühnenbild: Matthias Kronfuss

Kostüme: Danielle Jost

Pressestimmen

Wer wagt, gewinnt. Das gilt für Jorge Pérez Martínez, seit dieser Spielzeit Ballettdirektor und Chefchoreograf am Landestheater Eisenach. Für seinen Einstand hat er das Ballett „Romeo und Julia“ von Sergei Prokofjew ausgewählt, das zur Entstehungszeit als „seltsam orchestriert und nicht tanzbar“ galt und heute noch herausfordernd für jedes Ensemble sein dürfte. Er hat gewonnen und das Publikum erst recht, wie die minutenlangen Standing Ovations und Jubelrufe zur Premiere bewiesen.“

Die Tänzer und Tänzerinnen (loten) die emotionale Bandbreite des Menschseins aus, was authentisch und nie künstlich wirkt. Zudem tanzt das Ensemble sehr homogen und synchron – zuweilen wirkt es wie ein einziger Körper und verbunden mit der teilweisen Rasanz werden rauschartige Bilder erzeugt. Die Soli und Pas de Deux dürfen wiederum auch sehr langsam sein, innig und berührend.

Wer den Wert von Theater daran misst, dass es künstlerisch überzeugt, unterhaltsam ist und das Leben widerspiegelt, der sollte sich diese Choreografie nicht entgehen lassen.

Freies Wort, Susanne Sobko, 20.10.2025